Mephisto 68030 original WM TM (#7) mit 8 MB und Programm Switcher (Lyon, Vancouver, London und Berlin)




Zu sehen ist eine der originalen Mephisto Weltmeisterschaft Turniermaschinen , dieses Gerät mit der #7 hat Mephisto u.A. in Lyon und Vancouver einen weiteren Titel beschert. In schlechtem Zustand übernommen, wurde das Gerät zwar generalüberholt aber gleichzeitig original belassen.
Alle verwendeten Bauteile wurden damals von Mephisto "handverlesen", also speziell selektiert - dies um auch bei höheren Taktfrequenzen die Standfestigkeit in Turnieren zu gewährleisten. Es wurden die "besten der besten", die schnellsten Bauteile für den Ernstfall - dem WM Einsatz gewählt! Dieser Bolide wurde analog zur Formel 1, sozusagen nur für diesen Zweck, der schnellste Qualifikationsrunde erschaffen.
Trotz der Selektion der Bauteile hatte Mephisto immer 2-3 solcher Maschinen bei den Turnieren dabei, da es durch den Einsatz am Limit immer wieder zu Ausfällen kam. Als Techniker war unser bekannter Reparateur und Schachfreund Reinhard Berger oftmals mit vor Ort im Einsatz.
Er machte die Boliden zwischen den Spielrunden wieder fit, neue Programmversionen und vor Allem Eröffnungsbibliotheken wurden rasch und individuell gegen die Kontrahenten von Fidelity & co. zum Einsatz gebracht. Dabei war der grüne ZIF (zero insertion force) Sockel zum raschen EPROM Tausch sehr hilfreich. Präpariert wurden die schachlichen Eröffnungsfinten hinter den Kulissen, in den Nächten zwischen den Spieltagen.
Für das Platinen Design zeichnete das damalige Technikgenie bei Mephisto, Herr Janus verantwortlich. Zu dieser Zeit technisch maximal Machbares, wurde von Ihm genial und bis an die Grenzen gehend ausgenutzt. Sein Name findet sich auf vielen Mephisto Platinen verewigt, so auch auf dieser.
Die Gesamt 8MB Speicher für Hash Tabellen, das vierfache einer normalen 36MHz Turniermaschine, wirken sich vor Allem im Endspiel nochmals Spiel verstärkend aus. Ein guter Füllgrad der Tabellen wurde meist erst bei längerer Bedenkzeit erreicht.
Erstaunlich sind auch die 3 großen Gehäuse Lüfter, welche in dieser Anzahl zum Erkennungsmerkmal relativ zu normalen Turniermaschinen werden. Es war aber diese Anzahl wohl eher eine Art Marketing als Kühlungsmaßnahme, um gegenüber dem Käufer noch eindrucksvoller die extreme Geschwindigkeit hervorzuheben. Hätte man ersthaft eine verbesserte Kühlung der Bauteile gegenüber dem Einsatz von nur zwei Lüftern erwogen, so wären wohl Kühlkörper platziert auf CPU und RAM und im Luftstrom der Ventilatoren, die eindeutig bessere Wahl gewesen.
 
Als weiteres technisches und sehr praktisches Gimmick, kommt bei diesem Gerät nun auch neu, ein sog. EPROM oder Code Switcher zum Einsatz.
Diese kleine Zusatzplatine von unserem "Berger" aus Spanien, ermöglicht einen noch eleganteren Wechsel der Programmversionen.
Es kann zwischen Lyon, Vancouver, London und der neu entdeckten Berlin Version mittels verschiedener DIP Switch Positionen gewählt werden.
Der manuelle Austausch der EPROM's entfällt gänzlich, nach dem Wechsel kann die idente Position am Schachbrett auch mit einer anderen Programmversion des damaligen Vertragsprogrammierers bei Mephisto, "King Richard" Lang weiter berechnet und verglichen werden.
Jederzeit kann die Originalität des Gerätes durch Retourtausch auf das originale EPROM wieder hergestellt werden.
 
Der Kaufpreis des Gerätes lag damals bei 25.000 DM, heute wären dies ca. 13.000 EUR, ungeachtet eines Liebhaber Wertes.

Programmierer :              Richard Lang                                       Bedienbarkeit:  innovativ

Prozessor:                          68030  / 8 MB                                        Verarbeitung:   hochwertig

Taktfrequenz:                   60 MHz                                                  Sammlerwert:  sehr hoch

Eröffnungsbibliothek:  17000 Varianten / 150.000 Hz            Optik:                 sehr hochwertiges Holzbrett  

Spielstärke:                       ca. 2300 Elo (je nach Programm)   Neupreis:          12.782 €