Schachcomputer Raritäten haben viele Parallelen zu Briefmarken


Es gibt nicht selten Diskussionen über die Auflage, Anzahl der noch erhaltenen Exemplare und Wert von Briefmarken. Ich mache hier mal einen Vergleich von seltenen Schachcomputern mit den absoluten High Lights der Philatelie.

Da ich mich auch schon sehr vielen Jahre mit Briefmarken beschäftige, drängte sich diese Verbindung fast von selbst auf. 


Dies ist die British Guiana, One Cent, Magenta. Sie hat einen Wert von 9 Millionen Euro. Eine Lieferung aus London nach Britisch-Guayana im Jahr 1856 verspätete sich. Aus diesem Grund wurde kurzfristig und vorübergehend die One Cent Magenta hergestellt, um die weitere Kommunikation auf der Insel zu gewährleisten. Es gibt weltweit nur noch diese eine Marke.      

Dies ist der Chafitz Boris Handroid. Durch seine geringe Auflage, kurze Verfügbarkeit und unglückliche Umstände gibt es von diesem Gerät auch nur noch ein Exemplar. Der Wert ist schwer zu bestimmen, da das Gerät in Privatbesitz ist und bei keiner Auktion gehandelt wurde. Schätzungsweise würde hierfür ein hoher 4 stelliger oder gar 5 stelliger Betrag erzielt werden.

Der Mephisto ist eine nicht ganz so bekannte echte Turniermaschine von Mephisto. Sie war lange verschollen, bis sie mit zwei Ersatz- Wechselplatinen wiederentdeckt wurde. Heute ist dieses Unikat restauriert und die Ersatzplatinen in normalen München Brettern eingebaut. Unter Sammlern bezeichnet man solch ein Gerät als ultra rar. 


Die ist die Treskilling Yellow. Diese Marke sollte eigentlich eine blau-grüne Farbe erhalten. tatsächlich wurde sie 1855 in der gelben Farbe des 8-Skilling Werts gedruckt. Von diesem Fehldruck wird angenommen, dass es die einzige noch existierende Marke ist.  

Die Briefmarke wurde bereits mehrfach verkauft und jedes Mal mit einem Wertzuwachs. Zuletzt wechselte sie den Besitzer für 2,1 Millionen Euro.

Der Bogol war ein deutsches Produkt der Hamburger Firma Omikron Electronic GmbH. Das Gerät wurde nur in geringer Stückzahl hergestellt und kam nie in den Handel. Das Gerät hat auch einen optischen Fehler. Das Schachbrettmuster ist seitenverkehrt. Der verbleib der Prototypen ist nicht bekannt.


Hier sind die zwei berühmtesten Briefmarken zu sehen. Fast jeder Nichtphilatelist hat schon mal etwas von der Roten oder Blauen Mauritius gehört. Es sind die ersten zwei Marken von Mauritius und wurden 1847 während der britischen Kolonialisierung herausgegeben. Abgebildet ist die Königin Victoria. Heute sind nur noch 26 Exemplare bekannt und haben jeweils einen Wert von über 1 Million Euro.

Mit diesen Marken möchte ich den berühmten Chess Master Schachtisch vergleichen. Der Schachtisch ist vielen Schachspielern von Fotos und Berichten bekannt, aber es gibt nur wenige Exemplare. Man spricht davon, dass nur ein Dutzend Exemplare hergestellt wurden und an hohe Staatsbesuche der DDR ihn als Geschenk erhielten. Mir persönlich sind nur 6 Besitzer weltweit bekannt.

Diese berühmte Rarität trägt den Namen "Excalibur" stolz auf einem Messingschild. Laut vieler Berichte sollen in zwei Auflagen je 25 Geräte in Handarbeeit gefertigt worden sein. Nach meinen Recherchen und einem vier Augen Gespräch mit Ossi Weiner waren es jedoch weitaus weniger Exemplare. Bekannt sind mir 7 Stück. Mit Sicherheit kann ich sagen, dass vier davon restauriert sind perfekt funktionieren. Zu diesem Computer gibt es aktuell eine Spannende Neuentdeckung, aber dazu später mehr.............. 


Diese Marke von 1918 nennt man "Inverted Jenny" und zeigt ein Bild des Curtiss JN-4 Flugzeuges, das auf dem Kopf steht. Obwohl es ein deutlicher Druckfehler ist, kamen 100 Exemplare durch die Endkontrolle. Für Preis liegt aktuell bei 750.000 Euro.

Der TSB La Regence ist ein sehr seltener und gleichsam bei Sammlern gesuchtes Gerät. Er wurde nur in geringer Stückzahl produziert und für kurze zeit angeboten. Zudem gibt es eine französische und eine deutsche Variante. Weltweit sind mir nur ein französisches und 7 deutsche Exemplare bekannt.

Das Foto zeigt einen kleinen Sensor Holzbrett Computer mit der Bezeichnung CLJ L´Empereur. Von diesem Gerät sollen um die hundert Exemplare produziert worden sein. Ich kenne nur einen Sammler der dieses Gerät besitzt. 


"The One Penny Black"

Die erste Briefmarke der Welt wurde im Mai 1840 in Großbritannien herausgebracht. Sie ist zwar nicht eine der seltensten und teuersten Marken, aber ist sehr begehrt. Ein postfrisches Exemplar schlägt mit 3.000 Euro zu Buche. Gestempelt kostet Sie immerhin noch ca. 200 bis 300 Euro.   

Das ist der Prototyp des Fidelity Chess Challenger. Dieser Computer ist der erste Schachcomputer der Welt und kam als Seriengerat 1977 auf den Markt. Er hatte jedoch einige gravierende Fehler. Er beherrschte nicht alle Schachregeln und die Notation der Felder war vertauscht.